Meißen als Magdeburger Suffraganbistum

Das Bistum Meißen entstand 968 als Suffraganbistum des von Kaiser Otto I. gegründeten Erzbistums Magdeburg. 929  entstand unter König Heinrich I. (reg. 919–36) auf einem seit langer Zeit besiedelten Plateau über der Elbe die erste Burg Misnia (Regesten Nr. 12-14). Es lag nahe, das Bistum an diesem exponierten und befestigten Ort einzurichten. 

Saalkirche, Basilika und spätgotische Fürstenkapelle

Von der ersten Bischofskirche wissen wir nicht allzu viel. Archäologisch-baugeschichtliche Untersuchungen zeigten, dass der erste steinerne Meißener Dom eine einfache Saalkirche mit östlicher Apsis war. Von zwei eng ineinander bzw. übereinander liegenden Befundschichten dürfte die ältere, nach der Auswertung der Altgrabungen durch Arne Schmid-Hecklau, der Zeit der Bistumsgründung entstammen. Der zweite Bau, dessen Ostteile direkt auf den Fundamenten des ersten errichtet wurden, besaß westlich des früheren Saals eine Vierung, von der 1992 bzw. 1995 ein Pfeiler in den Formen der Zeit um 1100 ergraben wurde. Die Rekonstruktion als dreischiffige und womöglich viertürmige Basilika ist aber in Vielem hypothetisch.

Im Bereich der heutigen spätgotischen Fürstenkapelle an der Westseite des Domes wurden Fundamente eines Rundbaus gefunden. Ihre Bedeutung ist unklar – handelte es sich um einen Turm oder – ähnlich wie bei der Veitsrotunde in Prag und vielen anderen Rundbauten in Mitteleuropa – um einen frühen Sakralbau? Die Frage ist bis heute ungeklärt.